![IMG_0562[1]](http://www.badeferien.blog/wp-content/uploads/2018/10/IMG_05621-678x381.jpg)
Nachdem wir bereits im vorletzten Jahr auf Kanifushi waren und letztes Jahr auf Meeru, habe ich mir geschworen, dass ich vorerst nicht mehr auf die Malediven reisen werden. Nicht, dass es mir nicht gefallen hätte – ganz im Gegenteil – aber die Welt bietet ja so viele schöne Plätze, dass man nicht zweimal den gleichen Ort bereisen sollte. Aber so gern ich es gewollt hätte, die Malediven – und insbesondere Meeru – haben uns in ihren Bann gezogen. Und so haben wir uns (auch durch die Überredungskunst unserer Kinder) erneut für Meeru entschieden. Einziger Unterschied: wir haben uns für die Sommer- statt Herbstferien entschieden. Sommer auf den Malediven bedeutet ja eigentlich Regenzeit. Da es sich aber meist um kurze Regenschauer handelt und die Temperaturen dennoch sehr angenehm warm sind, wollten wir von den günstigeren Preisen profitieren (dazu haben wir ja schon 10 Monate im Voraus gebucht) und haben das kleine Wolken- und Regenrisiko in Kauf genommen.
Anreise
Wie bei uns so üblich, führt uns die Reise mit Emirates ab Zürich via Dubai nach Male. Da die Distanz von Male nach Meeru relativ kurz ist, erfolgt die Weiterreise mit dem Schnellboot, was hinsichtlich des Langstreckenfluges einen grossen Vorteil mit sich bringt. Während man bei Wasserflugtransfers darauf angewiesen ist, dass die Landung mit dem internationalen Flug vor 15.00h erfolgt, gibt es bei Speedboot-Transfers eine grössere Flexibilität. Diese können nämlich auch bei Einbruch der Dunkelheit fahren. So haben wir uns für die Flugverbindung entschieden, welche erst am späten Nachmittag auf Male ankommt.
Schon beim Anflug auf Male merken wir, dass die Landung etwas holprig werden könnte. Ein Blick aus dem Fenster sagt alles: Windböen und heftige Regenschauer erwarten uns. Die Landung ist dann nicht ganz so schlimm wie erwartet und ich versuche nicht daran zu denken wie die bevorstehende Weiterreise mit dem Speedboot werden wird. Ich habe vorgesorgt und meine Tabletten gegen Seekrankheit im Handgepäck. Auf der 50-minütigen Bootsfahrt versuche ich mich auf die umliegenden Landmassen zu konzentrieren – das soll ja scheinbar helfen. Die Tatsache, dass wir alle beim Besteigen des Bootes mit Schwimmwesten ausgerüstet werden, beruhigt uns nicht wirklich. Die Crew gibt sich alle Mühe die Schwankungen so gering wie möglich zu halten. Und tatsächlich ist alles gar nicht so tragisch. Auch die Kids kommen unbeschadet auf Meeru an. Was wir zu diesem Zeitpunkt nicht wissen, es sollte unser einziger Regentag auf den Malediven bleiben. Während wir uns wieder an Boden, bzw. Sand unter den Füssen gewöhnen, werden wir mit Trommelwirbel und Kurumba-Drinks (Kurumba = Kokosnuss) empfangen. Bevor wir unser Bungalow beziehen können, werden unsere Flip Flops in der Tasche verstaut, wo sie bis zur Abreise in 10 Tagen auch bleiben sollen. Meeru ist nämlich eine Barfuss-Insel und so ist man als Gast sowohl im Restaurant, in der Bar und sogar auf dem Golfplatz ohne Schuhwerk unterwegs.
Die Insel
Meerufenfushi oder kurz Meeru (=Süsswasserinsel) gehört zu einer der ältesten Hotelinseln der Malediven. Seit 1976 wurde aber stets erweitert und renoviert. Auch während unseres Aufenthalts sehen wir immer wieder Mitarbeiter, welche sich liebevoll darum kümmern, dass die Insel im paradiesischen Zustand bleibt. Heute verfügt Meeru über 286 luxuriöse Garten- Beach- und Wasservillen (teilweise mit Jacuzzi), welche sich auf der 1.2km langen und 300m breiten Insel verteilen. Sie zählt somit zu einer der grössten Hotelinseln, was den Vorteil hat, dass sich die Besucher sehr gut auf der Insel verteilen. Nicht selten erleben wir es sogar, dass wir den ganzen Strandabschnitt vor unserem Beach-Bungalow für uns alleine haben.
Da Meeru eine Insel für „Jedermann“ ist, gibt es im Norden einen „adults-only-Bereich“ mit separater Infrastruktur und eigner Reception sowie einen südlichen Teil für Familien aber auch „nicht-Familien“. Hier im Süden befinden sich ebenfalls verschiedene Restaurants, Bars, ein grosser Pool sowie der Sportbereich mit Fussballfeld, Golfplatz, Tennisplätzen, Badminton, Fitnessraum, Tauchcenter und Wassersportcenter. Letzteres ist auch für die Vermietung diverser Wassersportmaterialien (Katamaran, Kajak, Stand-up-Paddel,…) aber auch für sämtliche Angelegenheiten im Zusammenhang mit Schnorcheln und Tauchen zuständig.
Die Vegetation auf Meeru ist sehr beeindruckend. Die vielen Kokospalmen, Bananenstauden und Brotfruchtbäume wecken in uns ein gewisses Dschungelfeeling und auch die lauten Rufe der Flughunde am Abend oder in den frühen Morgenstunden tragen dazu bei, dass wir das Gefühl haben in einer anderen Welt zu sein. Auch Graureiher, Geckos und Geisterkrabben sind hier beheimatet und ich hätte nicht gedacht, dass ich mich an diese Tiere gewöhnen würde – aber tatsächlich fand ich sie je länger je mehr eher niedlich als abschreckend. Auch Spinnen und Schlangen soll es hier geben, diesen sind wir aber nie begegnet. Die schöne Lagune ist ideal für erste Schnorchel- und Tauchversuche oder Surf- und Segeltrips. Da das Hausriff etwas weiter entfernt liegt, werden täglich kostenlose Ausflüge dorthin angeboten. Nicht selten trifft man dort auf Wasserschildkröten oder noch etwas weiter draussen auf Delfine.
Essen und Schlafen
Nebst Schnorcheln und Tauchen sind Essen und Schlafen ja eigentlich die beiden Hauptbeschäftigungen auf den Malediven – könnte man meinen. Nicht so auf Meeru – denn dafür bietet die Insel zu viel Abwechslung. Dennoch gehören gutes Essen und eine nette Unterkunft für mich zu einem erholsamen Urlaub dazu. Unser Beachbungalow befindet sich inmitten einem Kokospalmenwald, nur 20 Schritte vom flachabfallenden Strand entfernt und ist ausgestattet mit allem nötigen Komfort sowie einer tollen Aussendusche. Wer es noch luxuriöser möchte, entscheidet sich für ein Overwater-Bungalow mit Jacuzzi. Mit etwas Glück kann man dort von der Terrasse aus Rochen, Schwarzspitzenriffhaie oder zahlreiche bunte Fische beobachten.
Was das Essen angeht, sind wir ehrlich gesagt etwas langweilig und beschränken uns während unseres Aufenthalts auf das Farivalhu-Restaurant, wo jeden Abend ein leckeres und abwechslungsreiches Buffet geboten wird. Pommes und Schnitzel treffen wir nur selten an – ganz zur Freude von uns Erwachsenen. Und obwohl unsere Kids nicht gerade experimentierfreudig sind, kommen auch sie je länger je mehr auf den Geschmack von Fisch und asiatischen Speisen. Natürlich gibt es auch immer Alternativen für Schleckmäuler, und so gehören Pasta und Salat zum täglichen Buffet dazu. Mit unserem All inclusive-Package hätten wir auch die Möglichkeit gegen Aufpreis in einem der anderen Restaurants zu essen aber unsere Kids lieben das Farivalhu viel zu sehr um sich auf weitere Abenteuer einzulassen. Für das Full moon Dinner am Strand brauchen wir dann aber doch keine Überredungskunst. Bei Kerzenschein und zu romantischen Gitarrenklängen wird uns ein super-leckeres Asia-Buffet geboten. Schade nur, dass nur einmal pro Monat Vollmond ist.
Ein Tag auf Meeru
Ginge es nach mir, würde ich den ganzen Tag nichts Weiteres tun als mit einem Buch in der Hand zwischen Liegestuhl und Strandschaukel zu wechseln und dem Rauschen der Wellen zuzuhören. Aber da haben die jüngsten unter uns natürlich etwas dagegen. Der Tag beginnt – zu mindest für mich – früh. Es lohnt sich früh aufzustehen, da um diese Zeit eine ganz spezielle Stimmung herrscht. Nebst den vielen Einsiedlerkrabben, die zu dieser Zeit noch am Strand unterwegs sind, begrüsst uns auch jeden Morgen ein Schwarzspitzenriffhai, welcher direkt vor unserem Strandabschnitt vorbeischwimmt. Ich nutze die frühen Morgenstunden einsam meine Runden im Infinity-Pool zu drehen. Die Ruhe und der Blick vom Pool aufs Meer ist echt ein Traum. Den Rückweg zum Bungalow nehme ich unter Wasser mit Schnorchel und Flossen in Angriff, denn speziell zu dieser Zeit trifft man dort auf eine eindrückliche Unterwasserwelt.
Nach dem Frühstück führt der Rückweg vorbei am Fussball-, Golf- und Tennisplatz. Die täglichen Golfabschläge gehören genauso zum Programm wie die Elfer, welche unsere Jungs auf dem Fussballfeld schiessen müssen. Bevor es schon zum Mittagessen geht, bleiben einige Stunden, um sich dem eigentlichen Ziel der Ferien zu widmen: Erholung am Strand. Baden, Schnorcheln, Sandburgen bauen oder einfach nur chillen…. so könnte es weitergehen. Doch schon steht das Mittagessen an, gefolgt von einer Partie Schach oder Tennis. Auch der grosse Hauptpool muss ausgiebig getestet werden und ein Cocktail, bzw. Milchshake darf dort auch nicht fehlen. Den Nachmittag lassen wir dann aber doch am Strand ausklingen und bevor es dunkel wird, schlendern wir am Meer entlang bis zur Pavillon-Bar, wo wir jeden Abend unseren Sundowner geniessen.
Fürs Abendessen kehren wir ins Farivalhu-Restaurant zurück. Unser Kellner ist der gleiche wie im letzten Jahr und nicht nur unsere Kids haben ihn ins Herz geschlossen. Generell sind alle Mitarbeiter ausgesprochen herzlich wie wir es noch selten woanders erlebt haben und wir verdrängen die Tatsache, dass auch dieser Urlaub irgendwann zu Ende gehen wird.
Lieblingsplatz
Eigentlich gibt es viele schöne Plätze auf Meeru und wenn man sich die Mühe macht einmal um die ganze Insel zu laufen, dann kommt man immer wieder an Plätzen vorbei, an denen man sich einfach in den Sand oder in eine Strandschaukel setzen möchte um die Ruhe oder Aussicht zu geniessen. Mein persönlicher Lieblingsplatz ist und bleibt jedoch die Pavillon-Bar. Einen leckeren Cocktail in der Hand, den Blick Richtung Meer und den Sand zwischen den Zehen spüren – was will man mehr?
